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„Brav“ zu sein, lernen wir schon als kleines Kind, denn das hat zur Folge, dass wir geliebt werden, weil wir den Vorstellungen entsprechen.

Umgekehrt werden wir getadelt, wenn etwas in unserem Verhalten „nicht in Ordnung“ ist.

Wir fangen also an, uns anzupassen.

Wir fangen so auch an, anders zu sein, als wir „eigentlich“ sind, oder zu was wir Lust hätten, oder was wir „eigentlich“ tun möchten. Wir fangen an, bestimmte Anteile in uns zu negieren.

,Wenn wir diese Anteile als „innere Kellerkinder“ bezeichnen, so verstecken wir diese, als dürften sie nicht entdeckt werden, als wären sie nicht „ok“.

Das was wir nicht von uns zeigen möchten, kann aber von besonderer Bedeutung für uns sein, denn hier finden sich Potentiale, die wir brauchen, um selbstbestimmt und selbstbewusst unser Leben zu gestalten.
Besonders wenn es darum geht, sich zu trauen, anders zu sein, als der „Andere“ es von einem erwartet.

„Ich bin nicht dafür da, Deinen Vorstellungen zu entsprechen“.

Wie trauen wir uns, so zu sein, wie wir sind?
Wie lassen wir das Problem, das daraus entsteht, als Aufgabe beim Anderen, um so zu sein, wie wir sind?
Wie hören wir auf, unsere Befindlichkeit abhängig zu machen vom Verhalten unseres Gegenübers?
Oder sind wir doch lieber wieder „brav“?

In der systemischen Familienaufstellung gewinnen, wenn es darum geht, Befindlichkeiten sichtbar zu machen, diese „Kellerkinder“, diese nicht gelebten Anteile eine besondere Bedeutung.

Alles was nicht angesehen wird, wird auf unterschwellige, oft unbewusste Weise verstärkt. Dies kann sich durch Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Wut, Schlaflosigkeit oder andere seelische Befindlichkeiten äußern.

„Innere Kellerkinder“ aus dem „inneren Keller“ herauszuholen, sie liebevoll als Teil der eigenen Persönlichkeit zu nehmen, bedeutet, die innere Balance zu finden.

In der Akzeptanz und der Selbstliebe,  gegenüber all dem was wir sind, liegt der Schlüssel zu innerem Gleichgewicht und einem inneren Frieden.
Dieser Frieden kann immer nur in der ganzheitlichen Betrachtung, dessen was wir alles sind,  gefunden werden.

Dabei liegt es an uns, zu überlegen, wie wir all unseren inneren Anteilen liebevoll und wertschätzend begegnen.

Dazu gehört auch, den inneren Anteilen einen „passenden“ Platz zu geben, so als würden wir aufpassen, dass in der „inneren Kinderschar“ keines unsere „inneren Kinder“ die Macht über die Anderen übernimmt.

Zum Thema:

RADIOWISSEN / BR Podcast
Der innere Schatten – Ein unbequemer Wegbegleiter

(BR 2014)
VON: Prisca Straub

Ausstrahlung am 13.11.2019

==> Zum Beitrag im BR-Podcast

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