Workshop BERÜHRUNGEN

Berührungen
Workshop

 

Inhalte

Das Eigene entdecken
Wahrnehmung und Sensibilisierung
Ruhe und Stille
In Verbindung gehen
Spüren und Berühren
Achtsamkeit und Wertschätzung
Füreinander da sein
Sehnsucht erlauben

Berührungen der Seele, der Sinne, des Körpers, der Erinnerung, der Träume, der Kraft, der Schwäche, und vielem mehr…

Sind wir in der Lage, uns wirklich berühren zu lassen und andere Menschen wahrhaftig zu berühren?
In diesem Workshop wollen wir es wagen, viele Formen der Berührungen zu zulassen.
Wir werden uns auf den Weg machen, uns auf achtsame und wertschätzende Weise zu entdecken.
Ein spannender Workshop liegt vor uns…

Termin:
Samstag 22. Juli 2023 und
Sonntag 23. Juli 2023
jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr

Investition:
250.– € / Teilnehmer

Seminarort

Seminarhotel Igelwirt, Igelweg 6, 91220 Schnaittach-Osternohe 

 

 


 

Interessieren Sie sich für weitere Workshops?

Über den Link Workshops erhalten Sie weitere Informationen

 

Sie können innerhalb von 14 Tagen Ihre Anmeldung wieder stornieren, danach ist Ihre Anmeldung vebindlich für Sie reserviert.
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.

 

Masterworkshop – Sehnsucht & Vision

Sehnsucht & Vision

Masterkurs Integraler Systemischer Coach

 

Dieses Modul ist für Schüler und Absolventen der Ausbildung zum Integralen Systemischen Coach und ebenso für externe Teilnehmer frei buchbar.

Inhalte

Der inneren Sehnsucht einen Platz geben
Potentiale / Ressourcen / Chancen
Fremdbestimmung versus Freiheit
Die eigene Vision
Die Strategie – Folge Deinem Traum!
Hindernisse und Widerstände
Kraftressourcen
Niemals aufgeben!

 

Termin:
Samstag 24. Juni 2023 und
Sonntag 25. Juni 2023
jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr

Investition:
580.– € / Teilnehmer
Schüler und Absolventen der Ausbildung Integraler Systemischer Coach erhalten 50% Preisermäßigung.

Seminarort

Seminarhotel Igelwirt, Igelweg 6, 91220 Schnaittach-Osternohe 

 

 


 

Interessieren Sie sich für die gesamte Ausbildung
zum Integralen Systemischen Coach / Familienaufsteller(in)?

Über den Link AUSBILDUNGEN erhalten Sie weitere Informationen

 

Sie können innerhalb von 14 Tagen Ihre Anmeldung wieder stornieren, danach ist Ihre Anmeldung vebindlich für Sie reserviert.
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.

 

Ausbildung Integraler Systemischer Coach / Modul Inneres Kind

Systemische Familienaufstellung

Jahresworkshop und Ausbildung
zum Integralen Systemischen Coach /
Systemische(r) Familienaufsteller(in)

 

Aktuelles Modul:

Inneres Kind

Gefühle erkennen und achten / Fluchten und Scheinwelten / Das liebevolle und das böse innere Kind

 

Ausbildungsumfang

10 Ausbildungsmodule (ca. 140 Stunden)
Termine fortlaufend (rotierend) in der Regel jeweils am ersten Wochenende im Monat.

Samstag 9.30 Uhr – ca. 18 Uhr
Sonntag  9.00 Uhr – ca. 17 Uhr

Nicht besuchte Module können nachgeholt werden.

Aktuelle Termine

Jeweils ein Wochenende im Monat
Samstag 9 Uhr – ca. 18 Uhr
Sonntag 9 Uhr – ca. 17 Uhr

 

Ausbildungsstart

Der Ausbildungsstart / Quereinstieg ist jederzeit möglich (rotierendes System).


Wofür ist die Ausbildung geeignet?

Zur Ergänzung des eigenen Angebotes
(für Therapeuten, Berater, Heilpraktiker, Psychologen u.a.)

Zur Qualifizierung
(im Business und Beruf, Team- und Mitarbeiterführung usw.)

Im Privaten
(zur eigenen Lebens- und Erfolgsplanung, um Wirkung und Zusammenhänge besser zu verstehen und das Leben besser zu meistern)

Sie lernen die Systemische Aufstellungsarbeit (nach Bert Hellinger) in Theorie und Praxisanwendungen kennen. Insbesondere Systemische Familienaufstellungen, Organisationsaufstellungen, Problem- und Lösungsaufstellungen.
Sie lernen eigene Aufstellungen zu leiten und durchzuführen.


Methoden

Praktische Durchführung und Übung von Systemischen Aufstellungen und Vermittlung von theoretischen Grundlagen.
Dazu gehört das intensive Vertiefen der gewonnenen Kenntnisse in praktischen Übungen.

Sie erhalten begleitend zur Ausbildung umfangreiche Skriptunterlagen (250 Seiten).

Inhalte
 

Die besondere Beziehung zwischen Eltern und Kind
Die Hinbewegung und das Geben und Nehmen / Die Rolle der Familie und deren systemische Bedeutung / Kind-Ich, Erwachsenen-Ich, Eltern-Ich / Kindstod und Abtreibung / Schicksalsbindung Eltern und Kind / Systemische Verstrickungen in Patchworkfamilien

Herkunft und Familie
Die Verknüpfung mit der Ursprungsfamilie / Das „alte“ und das „neue“ Bild / Hintergründe und Ursachen von Schicksalen / Anerkennen „was ist“

Liebe und Partnerschaft
Über Bindung und Liebe / Der richtige Mann, die richtige Frau / Trennung / Die Rolle früherer Partner / Miteinander reden, aber wie ? / Der Ausgleich von Geben und Nehmen

Das innere Kind
Gefühle erkennen und achten / Fluchten und Scheinwelten / Das liebevolle und das böse innere Kind

Verletzungen der Seele
Missbrauch, dessen Folgen und der erlösende Umgang damit / Schuld und Sühne

Beruf und Berufung
Systemische Beziehungen in Organisationen / Fremde Gefühle und Aufträge / Die Doppelbelichtung / Spiele zwischen Erwachsenen / Führen und geführt werden / Geschäftliche Partnerschaften / Störungen in Unternehmen

Körper und Seele
Die Bedeutung von Krankheiten / Ausdruck und Körpersprache

Das Drehbuch des Lebens
Identität und Selbstfindung / Fremde Gefühle und Aufträge / Die Identifizierung / Authentizität und Rollenspiele / Innere Programme / Fremde Gefühle und Aufträge

Ziele und Entwicklung
Den eigenen Weg finden / Ziele erkennen / Orientierung finden / Die Bedeutung von Hindernissen / Freiheit und Selbstbestimmung

Alternative Techniken zur Systemischen Aufstellung
Ursachen erkennen / Diagnoseverfahren

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen die Möglichkeit eines Schnupperworkshops zu nutzen um die Ausbildung kennen zulernen..


Investition

250 EUR pro Ausbildungsmodul (10 Module)
oder einmalig 2.400 EUR


Seminarort

Nürnberger Raum


Förderung der Ausbildung


Für dieses Ausbildungsangebot bestand die Möglichkeit eine Bildungsprämie zu beantragen. Leider ist seit 2022 dieses Förderprogramm von staatlicher Seite eingestellt worden. Wenn Sie die Ausbildung gefördert haben möchten, so erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Arbeitsamt über entsprechende Fördermöglichkeiten.

 

Abschluss

Nach Abschluss der Ausbildung und den dafür notwendigen Modulen/Stunden erhalten Sie nach einer erfolgreichen Kenntnisprüfung ein Zertifikat.

 

Wenn Sie sich für die Ausbildung zum Integralen Systemischen Coach interessieren, so setzten Sie sich bitte mit mir in Verbindung.

Über Ihre Kontaktaufnahme würde ich mich sehr freuen.

 

 


Feedback von Teilnehmern


„Eine tiefgreifende Erfahrung, die mein Leben positiv verändert hat und neue Perspektiven eröffnet. Allerdings braucht es auch die Bereitschaft durch Täler zu gehen um auf neuen Gipfeln anzukommen.“ „Ich habe diese Ausbildung als Turbo-Beschleuniger für meine eigene persönliche Entwicklung empfunden.
Viele Zusammenhänge sind mir in Bezug auf mich persönlich und im Leben miteinander klar geworden.
Ich habe mich jeden Monat auf das Wochenende gefreut – an einem Ort des Vertrauens mit gleichgesinnten Menschen zusammen zu kommen.
Es war einfach schön! Danke!“

„Die Ausbildung trieb meine persönliche Entwicklung stark voran. Durch diese Arbeit habe ich erst erkannt, wer ich wirklich bin, was ich will und was mein Weg ist. Dies erforderte allerdings ein ständiges Auseinandersetzen mit sich selbst und den eigenen Themen. Um genau dort immer wieder hinzusehen, benötigte man oft sehr viel Kraft und Mut. Doch nur so bin ich an den Punkt in meinem Leben angelangt, an dem ich sagen kann: „Ja, das bin ich und ich fühle mich gut dabei!“
Fazit: Ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben. Vielen Dank, für diese kostbare und intensive Zeit der Entwicklung.
P.S.: Trotz aller schwierigen Themen gab es immer genug zu lachen !“

„Eine Ausbildung die mich Persönlichkeit und Weitblick entwickeln lies.
Es hat in mir viele Veränderungen ausgelöst und trotzdem war man immer getragen von der Gruppe und dem Ausbildungsleiter. Nie fühlte man sich allein, wenn man sich den Hindernissen des Lebens stellen musste.Es war sehr schön sich alle 4 Wochen zu treffen, miteinander zu sein und sich auszutauschen. Für mich war es eine ganz tolle Erfahrung, die mich unterstützte mein Leben und mein berufliches Wirken in eine positive Richtung zu bringen.
Vielen Dank für alles“.

„Die Ausbildung hat mein Leben grundlegend verändert. Ich sehe jetzt sehr positiv in Richtung Zukunft und bin bereit für alle neuen Dinge, die da kommen werden.“

„Nach einigen Aus- und noch mehr Fortbildungen kann ich nach dieser Ausbildung sagen, dass sie
von allen die intensivste und wichtigste war. Fast möchte ich sagen, dass mich diese Ausbildung in meiner persönlichen Entwicklung am weitesten vorangebracht hat. Ich danke Harald und der Ausbildungsgruppe, für die Zeit die wir miteinander hatten und das, was sie mir persönlich
ermöglicht.“

Ich wollte dir einmal ein kleines Feedback geben, was sich bei mir, seit ich in deine Ausbildungsgruppe komme, getan hat.
Vor ein paar Jahren fingen bei mir gesundheitliche Probleme an (…). Mir wurde klar, dass ich nicht nur dem Körper, mit guter biologischer basischer Nahrung, sondern auch meiner Seele helfen musste.  2 Wochen intensive Psychotherapie brachten mich nicht so weit wie die Aufstellungen die ich in den letzten Monaten bei dir, in den Übungsaufstellungen und in der Peergroup machen konnte. Mittlerweile esse ich voll Vegan fühle mich super und konnte tatsächlich nach jeder Aufstellung merken, wie ein riesen Stück von mir abfiel. Bei so vielen Baustellen im Körper brauchte es jetzt ein wenig Zeit…. es ging nicht alles auf einmal…. aber das Dranbleiben hat sich wirklich gelohnt (…) Dank deiner Arbeit; der Ausbildungsgruppe und den Aufstellungen, bin ich heute zu einem anderen Menschen geworden und das Leben meinte es gut mit mir, als ich dich vor ein paar Jahren  über Google fand. Auch wenn ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkannte. 

„Für ein Jahr voller Lachen, voller liebevoller Umarmungen, voller Seelenstreichler, voller Anstupser für den eigenen Weg und die ein oder andere heilsame Träne möchten wir vielen Dank sagen…“

„Ich möchte noch mal Danke für das tolle letzte Wochenende sagen! Da waren so viele essenzielle Erlebnisse für mich drin, unglaublich was alles in ein Wochenende passt! Danke für deine tolle Leitung und dein sein!“

„Fast zwei Jahre bin ich nun dabei, es war eine sehr intensive Zeit für mich. Ich danke Dir von ganzem Herzen für die vielen Erfahrungen die ich machen durfte, für eine Nähe zu mir selbst, wie ich sie in meinem Leben noch nicht so oft gespürt habe. Vielen Dank für alles!“

 

„Wir sind unendlich dankbar für all die Dinge, die wir bei Dir erleben durften.
Die Zeit, die wir gemeinsam mit Dir und all den anderen im Rahmen unserer Ausbildung verbringen durften, war unbeschreiblich wertvoll. Wir fühlen uns reich beschenkt und sind glücklich diese Erfahrungen gemacht zu haben, diese Gefühle durchleben zu haben, Teil dieser Prozesse gewesen zu sein und die Möglichkeit nutzen durften, uns auf den Weg zu machen und uns weiter zu entwickeln.

Was für eine fantastische Reise durch die Welt der Gefühle. Wir sind von Herzen dankbar für alles. Du bist ein wundervoller Mensch, deine Art wie du Menschen begegnest ist so schön und berührt jeden. Du bist sanft, warmherzig, aufmerksam, rücksichtsvoll, geduldig und gibst jeden Mut und Kraft.

Danke für diese unvergessliche Zeit, für Dich und Deine Ausstrahlung und dein wunderbares Lächeln.“

 

 

Du kannst mich nur ganz haben

 

Was würde passieren, wenn Sie sich Ihrem Gegenüber so zeigen würden, wie Sie sind, unverblümt, ehrlich und pur. Haben Sie den Mut, sich Ihrem Gegenüber zuzumuten, mit dem Ergebnis, vielleicht nicht seiner Vorstellung zu entsprechen? Was würde dann passieren?

Wenn wir dieser Authentizität in unserem Leben einen Platz geben, ist das eine Chance, uns wieder neu zu entdecken. Es ist nämlich so, dass wir uns im Laufe unseres Lebens der Erwartungshaltung unseres Umfeldes immer mehr anpassen. Dies tun wir deshalb, weil wir gemocht und geliebt werden möchten. Weil wir dazugehören möchten. Weil die Zughörigkeit zu einer Gruppe und Gemeinschaft für uns wichtig ist. Wir verhalten uns deshalb gruppenkonform, passen uns also den Regeln der Gemeinschaft, den Ansprüchen und Erwartungshaltungen unseres Gegenübers an. Das erleichtert das Miteinander. Wir versuchen so, eine Harmonie entstehen zu lassen, die uns ein gutes Gefühl gibt, ein Gefühl dazuzugehören.
Wenn wir aber nicht aufpassen, werden wir immer mehr zum bloßen Spiegelbild der Erwartungen.

Wenn wir kein Konstrukt der Erwartungshaltung unseres Gegenübers sein möchten, sondern autark, authentisch und frei, so dürfen wir uns zunächst selbst wieder neu entdecken. Nämlich wie wir ohne die Ansprüche unseres Gegenübers wären.

Wir brauchen viel Mut, um der zu werden, der wir tatsächlich sind.
Wenn wir uns trauen, einen ehrlichen Blick auf uns selbst zu richten, so entdecken wir die Anteile in uns, die wir in unseren imaginären Keller gesteckt und dessen Tür wir fest verschlossen haben – z. B. Neid, Missgunst, Eifersucht, Angst und viele, viele weitere weniger attraktive Anteile. Allesamt Anteile, die Sie vielleicht nicht offen zeigen, die Sie, wenn Sie sie spüren, am liebsten negieren würden. Aber stellen Sie sich vor, dass auch diese Eigenschaften ein Teil Ihrer Persönlichkeit sind. Dass sie wie ein Teil ihrer inneren Familie, wie eine innere Gemeinschaft zu Ihnen gehören, aber dass Sie diese am liebsten wegsperren, nicht zeigen, ihrer Umgebung nicht zumuten möchten. Doch wie bei allen anderen Menschen gehören auch diese Anteile zu ihnen.

Wenn Sie einen liebevollen Blick auf sich selbst richten, so werden Sie wahrnehmen, dass auch Sie in der Dualität des Lebens eingebettet sind. Und so wie bei hell und dunkel, warm und kalt, Sommer und Winter, so gibt es zu allen Anteilen in Ihnen auch ein Gegenüber, einen Antagonisten.
Die eigentliche Liebesaufgabe ist, uns selbst so zu lieben, wie wir sind, mit allen unseren Anteilen. Und wenn wir einen anderen Menschen wirklich lieben, so lieben wir alles an ihm.

Wenn wir uns selbst lieben wollen, dürfen wir beginnen, uns ganz wahrzunehmen. Wenn wir also unsere imaginäre Kellertür aufmachen und unsere inneren Kellerkinder herauslassen, so fangen wir an, uns liebevoll so zu akzeptieren, wie wir in Wirklichkeit sind. Wir bekommen ein Bild von uns, das nicht darin besteht, perfekt und genormt zu sein, sondern auch eckig und vielleicht auch ein bisschen anders als erwartet.

Wenn wir in dem Bild einer inneren Familie bleiben, in der alle Anteile in uns zu uns gehören, so entsteht ein innerer Frieden dann, wenn alle Anteile gesehen werden, einen guten Platz haben und ein Miteinander entstehen darf. Der Mut darf also die Angst ansehen, die Großzügigkeit den Kleingeist, der Gute den weniger Guten, so dass alles in uns angesehen und wahrgenommen wird.

Im Leben bedeutet dies, dass wir einen liebevollen Zugang zu uns selbst schaffen, zu dem, was wir wirklich sind. Das Streben nach Anerkennung, Wertschätzung und Erfolg sollte uns nicht dazu bringen, ein Mensch sein, der sich anpasst, um der Vorstellung anderer zu entsprechen. Vielmehr sollten wir der sein und bleiben, der wir wirklich sind. Erst wenn wir die Akzeptanz uns selbst gegenüber hergestellt haben, sind wir wirklich frei.

Indem wir lernen, uns ganz zu lieben, uns in unserer menschlichen Befindlichkeit wahr- und anzunehmen, finden wir zu einer inneren Gelassenheit. Nicht in einem einseitigen Streben, sondern in einer ganzheitlichen Akzeptanz uns selbst gegenüber liegt der Schlüssel zum Glücklichsein.
Wenn ich mich dafür entscheide, darf mein Gegenüber lernen, dass es mich nur ganz gibt.

 

(Der Text ist aus dem Buch  „Systemische Gedanken“ von Harald Kriegbaum)

Bitte werde nicht erwachsen!

Es ist schon interessant, wie wir das „Erwachsensein“ bei unseren Kindern begrüßen und fördern. Schon im Kindergarten arbeiten wir daran, unsere Kinder „fit“ zu machen für ein Leben, in dem Sachverstand und kühle Logik darüber entscheiden, erfolgreich zu sein.
Wir selbst sind schnell klug und besonnen geworden. Der erwachsene, verkopfte Anteil in uns wurde gefördert und systematisch aufgebaut. So schaut dann auch die Erwachsenenwelt aus.

Stellen wir uns vor, in uns gibt es einen „erwachsenen“ Anteil (den des Klugen, Abwägenden, Berechnenden, sich Arrangierenden) und einen Anteil, der unserem „inneren Kind“ zugesprochen wird. Das innere Kind steht für unsere Sehnsüchte, für sinnliche Erlebnisse, Spontanität, Lust, Freude und Trauer, Lachen und Weinen, für alle Gefühle und Emotionen, aber auch für eine tiefe Geborgenheit und ein unschuldiges Sein. Es ist aber der Erwachsene in uns, der in der Familie, der Arbeit und im gesellschaftlichen Miteinander sehr oft die Führung übernimmt, denn wir wurden darauf konditioniert, „erwachsen“ zu sein. Fakten statt Gefühle, Kopf statt Bauch, Ratio statt Intuition.

In der Welt des Erwachsenen hat alles Sinn und Zweck, wird alles organisiert und realisiert, folgt alles einem Plan. Uns wird täglich medial gezeigt, wie Glücklichsein auszusehen hat. Wir spüren aber instinktiv, dass es noch etwas anderes geben muss. Etwas, was uns auf andere Weise glücklich macht. Ab und zu tritt dies in unser Bewusstsein, überkommt uns in Form von Emotionen und Sehnsüchten.

Wie oft nehmen wir uns Zeit, bei uns anzukommen und uns wirklich zu spüren?
Stattdessen fliehen wir in einen Aktionismus:
Ich muss noch so viel erledigen …
Ich muss noch so viel überlegen …
Ich muss noch so viel auf die Reihe bringen …
Ich muss versuchen, glücklicher zu sein …
Ich muss mich noch mehr anstrengen …

So funktionieren unsere Arbeit, unsere Karriere, unsere Freundschaften und manchmal auch unsere Partnerschaften.
„Wenn ich mich noch mehr anstrenge, werde ich noch glücklicher!“
Gleich dem berühmten Hamster in seinem Hamsterrad geht’s weiter vorwärts. Es muss etwas geschehen!
Was bleibt, ist eine vage Vorstellung davon, was wir auch noch sind. Tief in unserem Inneren. Diese Ahnung hinterlässt einen bitteren Geschmack. All unser Erfolg reicht nicht aus, dies zu überdecken.
Es ist das Kind in uns, das wir nicht mehr wahrnehmen, das in einem stillen inneren Ort in uns verharrt – oft unbeachtet und einsam.
Welches Risiko würde der Erwachsene in uns eingehen, wenn er zulassen würde, dass das innere Kind mehr Geltung bekommt?
Welche Konstrukte, die er so mühsam aufgebaut hat, müsste er dann in Frage stellen?
Was würde sich verändern?

Schauen wir uns die Welt unseres inneren Kindes an.
Es ist eine lustvolle Welt, in der, ohne viel zu überlegen, aus einem Impuls heraus so gelebt wird, wie es sich am schönsten anfühlt. Lust, Freude, Lachen, Spaß und sinnliche Wahrnehmung sind hier zu Hause. Nicht die Gestaltung der Zukunft bestimmt das Tun, sondern das Hier und Jetzt. Vertrauen in das Leben äußert sich in einer tiefen Geborgenheit, in einem Bewusstsein, beschützt und sicher zu sein.

In der Bibel steht in Matthäus 18, Vers 3: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“

Das innere Kind ist unsere instinktive Seite; es steht für die Gefühle, die „aus dem Bauch“ kommen. In anderen Zusammenhängen wurde es auch schon mit dem Unbewussten gleichgesetzt, aber wir sind uns seiner nur deshalb nicht bewusst, weil wir ihm so wenig Aufmerksamkeit schenken.
Erwachsene, die von ihrem Inneren Kind abgetrennt sind, tun sich schwer damit, vergnügt zu sein. Unsere Sinnlichkeit – das tiefe Erleben von Berührungen, Geschmack, Geruch und Gehör – gehört zum inneren Kind. Kinder sind sinnliche Wesen.
Welche Chance bietet sich uns, wenn wir die Verbindung zu unserem Inneren Kind aufnehmen?
Ganz sicher werden wir uns glücklicher fühlen.
Die meisten von uns sagen zu sich selbst: „Es gibt eine Zeit zum Arbeiten und eine Zeit zum Bei-sich-Ankommen, zum Spüren und Fühlen, und dann werde ich mit meinem inneren Anteil Kontakt aufnehmen.“ Aber wie heiter würde das Leben dahinfließen, wenn auch die Arbeit einem verspielten, kreativen, lustvollen Ort gleichen würde?

In der Businesswelt verstehen immer mehr Firmenchefs, dass durch lustvolle und spielerische Elemente in der Arbeitsumgebung (die das Innere-Kind-Sein unterstützen) die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter besser ist. Seit Jahren führt Google das Ranking der beliebtesten Arbeitgeber der Welt an – und der US-Internetkonzern arbeitet hart für diesen Spitzenplatz: Er serviert seinen Mitarbeitern Gratisessen von Burger bis Sushi, bietet ihnen kostenlose Massagen und in den Büros Schaukeln und Roller zur Entspannung an. Nach Arbeit sieht es hier nicht aus. Schachfiguren thronen auf dem Tisch in der Küche. Hinter der nächsten Glaswand laden Kickertisch und Spielekonsole zum Spielen ein. Im Vorraum liegen übergroße Polster-Spielwürfel als originelle Sitzgelegenheit auf dem Boden.

Sehr langsam setzt sich in der Geschäftswelt die Erkenntnis durch, dass wir Menschen keine rationalen, technischen und faktisch funktionierenden Geschöpfe sind, sondern dass unsere Emotionalität, Lust und Freude danach streben, sich entfalten zu können.
Analysiert man die Gründe für die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, so kommt man schnell zu den Bedürfnissen des inneren Kindes. Diese sind der Wunsch nach Anerkennung (und Liebe), nach Wertschätzung, das Gefühl wichtig zu sein, der Wunsch sich entfalten zu können und frei zu sein im Ausdruck und Wesen.
Betriebe erkennen häufig viel zu spät, was die Mitarbeiter im Unternehmen wirklich brauchen, um glücklich zu sein, und dass dieses Glück mit dem Erfolg des Unternehmens untrennbar verbunden ist.

Können Sie sich einen Betrieb vorstellen, auf den Sie sich schon morgens beim Aufstehen freuen, in dem Lachen und Individualität gewünscht sind und jeder Mitarbeiter respektiert und gefördert wird? In der kindlichen Unbeschwertheit und inneres Glück wieder sichtbar werden?

Von Kahlil Gibran, dem großen libanesischen Dichter und Philosophen, stammen die Worte:
„Ich verzichte auf alle Weisheit, die nicht weint, auf alle Philosophie, die nicht lacht, auf alle Größe, die sich nicht beugen kann – im Angesicht von Kindern.“

 

(Der Text ist aus dem Buch  „Systemische Gedanken“ von Harald Kriegbaum